Wo innere Leere und äußere Gewalt zu einer immer größeren
Gefahr für die Gesellschaft werden, kann es für eine moderne
Musikschule nicht nur gelten, talentierte Jugendliche zu erfülltem
künstlerischen Tun heranzubilden, sondern den Künstler in
jedem Kind als einen wichtigen Lebensquell zu schützen und zu entfalten.
Eine musikalische Ausbildung, die sich an den Menschen als
Ganzes richtet, kann sich auch nur an ihm selbst orientieren und messen.
Das Kollegium der Freien Musikschule Engelberg hat sich aus dieser Überzeugung
heraus ein Konzept erarbeitet, welches in den Traditionen des Jahreslaufs
einen Rahmen sucht und doch flexibel auf die Persönlichkeit und
den jeweiligen Lebensabschnitt jedes einzelnen Schülers eingeht.
Die Basis hierzu ist ein langjähriges Vertrauensverhältnis
zur Instrumentallehrkraft. Der wichtige Einzelunterricht wird an der Freien
Musikschule Engelberg deshalb nicht irgendwelchen Sparzwängen geopfert.
Das Gruppenerlebnis kommt dabei aber nicht zu kurz. Im Gegenteil: Aus
dem intensiven Erleben des einzelnen Schülers ist es den Lehrkraeften
noch besser möglich, die optimale Eingliederung in die richtige
Kammermusikformation oder das richtige Orchester zu planen. So bilden
sich ständig eine Vielzahl von Ensembles und im gemeinsamen Musizieren
entstehen langjährige Freundschaften unter den Jugendlichen, Freundschaften,
die Halt und Inhalt geben.
Musizieren in der Jugend verstehen wir als „Grundausstattung“
für den Werdegang junger Menschen. Das ist das Ziel, für das
wir von der Freien Musikschule Engelberg uns seit über drei Jahrzehnten
mit Begeisterung einsetzen.
Die Freie Musikschule Engelberg wurde 1987 von Ekkehard Hessenbruch
gegründet. Zurzeit werden hier rund 150 Jugendliche, Erwachsene
und Senioren bei 13 Lehrkraefte und ihren Assistenten ausgebildet.
Das Fächerangebot umfasst Violine, Viola, Violoncello, Klavier,
Gitarre, Elementare Musikerziehung sowie Allgemeine Musiklehre. Ein
erfolgreicher Ausbildungsschwerpunkt ist die gezielte Wettbewerbsvorbereitung
von Solisten und Ensembles. Sie wurden in den letzten 36 Jahren mit rund 600 Preisen auf nationalen und internationalen Wettbewerben ausgezeichnet.
Schon seit 1976 war auf dem Engelberg um den Cellisten Ekkehard Hessenbruch
ein heute weit über die Region hinaus bekanntes Cellozentrum entstanden.
Das daraus hervorgegangene Engelberger Cello-Orchester ist heute neben dem von Katharina und Jochen Kefer 2016 gegr�ndeten Engelberger Kammerorchester der absolute Publikumsmagnet und Mittelpunkt der Freien Musikschule
Engelberg. Mit bis zu 90 Cellistinnen und Cellisten kommen Programme
von der Renaissancemusik bis zum Heavy Metal zur Aufführung. In
reduzierter Besetzung geht man als Engelberger KammerCellisten auf ausgedehnte
Auslandstourneen und zahlreiche Cello-Quartette wie Cellikatess, ChicoCelli, AmieCelli, Cellini, CelliConCarne, BelliCelli, LimonCelli, ChillyCelli, MonelliCelli, CantoCelli, Cellati und MotoCelli sind in der Region bei Jubiläen, Firmenfesten, Weihnachtsfeiern und Vernissagen
immer wieder ein Highlight. 2011 gründete das Engelberger Cello-Team im Rahmen der Cello-Akademie Rutesheim das Cello-Orchester Baden-Württemberg und 2016 unter der Schirmherrschaft des Deutschen Kulturratspräsidenten das Deutsche Cello-Orchester, in dem sich seitdem 125 Cellistinnen und Cellisten aus ganz Deutschland sowie aus dem Ausland auf dem Engelberg treffen.